Rabensteiner Turm – Rabštejnská věž
Zu den ältesten Baudenkmälern der Stadt Budweis gehört auf jeden Fall der Rabensteiner Turm aus dem 14. Jahrhundert. Das quaderförmige viergeschossige Bauwerk ist einer der erhaltenen Bestandteile der einstigen Stadtbefestigung. Während seiner langen Existenz war er des öfteren in Gefahr, zerstört zu werden. Doch dieses Schicksal blieb ihm zum Glück erspart, im Gegensatz zu den meisten anderen Wachtürmen, die zumeist dem Kommerz weichen mussten. Seinen Namen verdankt der Turm sehr wahrscheinlich dem Dominikanermönchen Wolfgang Rabenstein. Es ist allerdings unklar, ob ihm der Turm gehörte oder ob er ihn nur bewohnte oder sich gar finanziell an seinem Bau beteiligte.
Schon von Anbeginn an diente der Turm als Unterschlupf für die Stadtwache. Aber nicht nur das – vom Turm aus konnte man gut den Bereich vor dem Hauptteil der Stadtmauer unter Beschuss halten. Ferner diente er, sobald sich Schießpulver etabliert hatte, als Schießpulver- und Waffenlager. Bis zum 19. Jahrhundert wurde er dann als Gefängnis genutzt. Eingesperrt wurden in den Stockwerken des Turms solche Häftlinge, die sich eher kleinere Delikte zu Schulden haben kommen lassen, wie etwa Schulden, Ehrverletzung, Teilnahme an Ausschreitungen oder Verkauf von minderwertigem Wein o.ä. Für Schwerverbrecher wurde im Turm ein Kerker errichtet. Dieser hatte keine Fenster und ein Minimum an Licht wurde nur dann hineingelassen, wenn Essen durch ein Loch in der Decke hinabgeseilt wurde. Es erstaunt nicht, dass der Turm während dieser düsteren Phase außerdem zur offiziell verordneten medizinischen Inspizierung von Prostituierten diente. Zweimal die Woche kam zu diesem Zweck ein Arzt. Derzeit gibt es ein Kulturzentrum, eine Galerie und ein Designgeschäft Rabenštejnská, das von der Organisation Umění ve městě, z.s. betrieben wird.
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